kaptain
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Kubanische Rums waren schon immer meine Leidenschaft, das mag auch daran liegen, dass ich durch sie (vor allem HC3) zum Rumtrinken gekommen bin. Bei der Bestellung des Varadero Anejo 15 Anos waren auch zwei andere 7jährige Kubaner günstig zu haben. Es geht, um den Vorhang endlich zu lüften, um Liberacion 7 Anos und Anejo 7 Anos von Ron Varadero. Diese Rums möchte ich heute in einem kleinen Test gerne gegen meinen 7jährigen-Standard-Kubaber, den Havana Club Anejo 7 Anos, antreten lassen.
Edit vom 17. Mai 2007: Ergänzung des 7jährigen Mulatas
Vortest:
Den Anfang macht der Ron Varadero 7 Anos. Er ist der dunkelste Rum im Test und hat auch den stärksten Geruch. Er riecht sehr schwer und etwas süß, meiner Meinung nach lassen sich Nuancen von Datteln bzw. getrockneten Feigen ausmachen. Der Alkohol unterwirft sich hier den anderen Aromen. Beim puren Geschmackstest lässt sich eine leichte alkoholische Schärfe herausschmecken. Ansonsten lässt der Geschmack gegenüber dem Geruch leider etwas zu wünschen übrig.
Beim Liberacion sucht man förmlich einen Geruch, er duftet im Vergleich zu den anderen beiden Testkandidaten am schwächsten. Außer einer leicht süßlichen Note lässt sich nahezu nicht einmal der Alkohol direkt riechen. Dazu passend ist zunächst auch die hellste Farbe im Testfeld. Dafür wird man dann angenehm vom Geschmack überrascht. Hier wiederholt sich der leicht süße Eindruck, andere Aromen sind zwar vorhanden, lassen sich aber nicht wirklich herausschmecken. Der Rum hat zwar nur ein leichtes Aroma, ist aber dafür auch besonders rund.
Nach einem weiteren Schluck Wasser kommen wir nun zum Referenzprodukt aus meiner Bar, dem Anejo 7 Anos von Havana Club. Die Farbe ordnet sich zwischen den anderen beiden Rums ein, allerdings geht es hierbei wirklich nur um leichte Nuancen. Der Geruch ist leicht rauchig, viel deutlicher als beim Liberacion - der Varadero duftet allerdings stärker. Der Geschmack ist auch wieder ziemlich rund, es lassen sich nicht wirklich bestimmte Aromen feststellen.
Edit
Beim Nachtest des 7jährigen Mulatas habe ich zunächst die Farbe beurteilt. Er ist etwas heller als der Varadero aber dunkler als die beiden anderen Testkandidaten. Beim Pur-Test lässt sich eine fruchtige Note herausriechen. Ein kleines bisschen Vanille ist ebenfalls Bestandteil des Geruchs als auch des Geschmacks. Ansonsten schmeckt der Mulata pur auffallend scharf und süß.
Test mit Cola:
Beim Test mit Cola geht es mit dem Havana Club los. Er schmeckt sehr ausgewogen und rundet die Süße der Cola gut ab. Besonders im Abgang merkt man, dass es sich hierbei um einen Kubaner handelt, er schmeckt leicht rauchig.
Auf den Geschmack vom Liberacion war ich nach dem Geruchs- und Purtest sehr gespannt. Hier ist von Rauch keine Spur, dafür schmeckt man auf einmal ein vanilliges Aroma. Dieses entfaltet sich erst richtig im Abgang. Für mich ziemlich überraschend, solch ein Aroma hatte ich bei zwei neulich getesteten Rums von den Philippinen schon einmal vorgefunden. Liberacion ist auch deutlich spritziger als der Havana Club.
Nicht überrascht hat mich dagegen der Geschmack des Varadero. Genau wie beim Geruch, ist ein deutliches Raucharoma festzustellen. Dieses Aroma passt sich aber sehr gut in den Gesamteindruck ein, von allen getesteten Rums hat dieser Rum den stärksten Geschmack mit Cola. Insgesamt aber doch sehr rund, ziemlich lecker also.
Edit
Der Geruch des Mulata in Cola kann als sehr intensiv beschrieben werden. Die fruchtige Note in Verbindung mit einem Hauch Vanille ist, wie bereits beim Pur-Test, wieder feststellbar.
Fazit:
Der Test hat mich insgesamt ziemlich überrascht. Die ganze Zeit über war ich der Meinung, das kubanische Rums deutlich nach Rauch schmecken (müssen) und dies höchstwahrscheinlich mit der langen Lagerung noch stärker ausgeprägt sein würde. Mir würde es sehr schwer fallen eine Rangliste aufzustellen, welcher von den drei getesteten Rums mir jetzt am Besten gefallen hat. Dazu sind die drei Rums trotz ihrer einheitlichen kubanischen Herkunft doch zu unterschiedlich. Ist das schlimm? Ein klares „nein“, denn so kann man sich für jede Stimmungslage einen kubanischen Rum aussuchen, auf den man gerade Lust hat:
Der Havana Club bildet meiner Meinung nach einen guten Zwischenweg, schmeckt einerseits nicht zu rauchig, verheimlicht aber doch nicht seine kubanische Herkunft. Dazu dürfte er von den Getesteten am leichtesten im Laden erhältlich sein. Wer also einen gängigen Kubaner sucht, ist mit diesem Rum gut beraten.
Der Varadero Anejo 7 Anos lässt garantiert keinen Zweifel daran, das er aus Kuba kommt. Der sehr deutlich rauchige Geschmack und Geruch muss einem Gefallen, dann hat man mit diesem Rum seine helle Freude. Er bleibt aber eine „Delikatesse“, von der man aufgrund seiner Besonderheit bestimmt nur in Ausnahmefällen auch gerne noch ein zweites oder drittes Glas zu sich nimmt.
Ganz und gar aus dem Rahmen fällt der Liberacion 7 Anos. Hier erfährt man ziemlich hart, dass ein kubanischer Rum nicht unbedingt rauchig sein muss. Sein leichtes Aroma vertuscht sein Alter aber aufgrund der geringen alkoholischen Schärfe kann man ihm vielleicht doch auf die Schliche kommen. Ein Rum für den gediegenen Genuss eines ganz und gar untypischen Kubaners, vielleicht macht ihn aber auch gerade das zu etwas Besonderem.
Edit
Der Mulata ist ein Rum mit Ecken und Kanten. Die deutliche Schärfe beim Pur-Test weicht in der Cola einem kräftigen Rum-Aroma. Bei leicht holzigen Nuancen schmeckt die Rum-Cola recht schwer aber nicht zu aufdringlich. Somit ist der Rum eher etwas für den Winter als für einen leichten Cuba Libre.
Hier zum Abschluss noch ein Gruppenfoto (bis auf den nachgetesteten Mulata):
http://www.eberbach-nach-rot.de/wp-content/7jaehrige_kubaner.jpg
Edit vom 17. Mai 2007: Ergänzung des 7jährigen Mulatas
Vortest:
Den Anfang macht der Ron Varadero 7 Anos. Er ist der dunkelste Rum im Test und hat auch den stärksten Geruch. Er riecht sehr schwer und etwas süß, meiner Meinung nach lassen sich Nuancen von Datteln bzw. getrockneten Feigen ausmachen. Der Alkohol unterwirft sich hier den anderen Aromen. Beim puren Geschmackstest lässt sich eine leichte alkoholische Schärfe herausschmecken. Ansonsten lässt der Geschmack gegenüber dem Geruch leider etwas zu wünschen übrig.
Beim Liberacion sucht man förmlich einen Geruch, er duftet im Vergleich zu den anderen beiden Testkandidaten am schwächsten. Außer einer leicht süßlichen Note lässt sich nahezu nicht einmal der Alkohol direkt riechen. Dazu passend ist zunächst auch die hellste Farbe im Testfeld. Dafür wird man dann angenehm vom Geschmack überrascht. Hier wiederholt sich der leicht süße Eindruck, andere Aromen sind zwar vorhanden, lassen sich aber nicht wirklich herausschmecken. Der Rum hat zwar nur ein leichtes Aroma, ist aber dafür auch besonders rund.
Nach einem weiteren Schluck Wasser kommen wir nun zum Referenzprodukt aus meiner Bar, dem Anejo 7 Anos von Havana Club. Die Farbe ordnet sich zwischen den anderen beiden Rums ein, allerdings geht es hierbei wirklich nur um leichte Nuancen. Der Geruch ist leicht rauchig, viel deutlicher als beim Liberacion - der Varadero duftet allerdings stärker. Der Geschmack ist auch wieder ziemlich rund, es lassen sich nicht wirklich bestimmte Aromen feststellen.
Edit
Beim Nachtest des 7jährigen Mulatas habe ich zunächst die Farbe beurteilt. Er ist etwas heller als der Varadero aber dunkler als die beiden anderen Testkandidaten. Beim Pur-Test lässt sich eine fruchtige Note herausriechen. Ein kleines bisschen Vanille ist ebenfalls Bestandteil des Geruchs als auch des Geschmacks. Ansonsten schmeckt der Mulata pur auffallend scharf und süß.
Test mit Cola:
Beim Test mit Cola geht es mit dem Havana Club los. Er schmeckt sehr ausgewogen und rundet die Süße der Cola gut ab. Besonders im Abgang merkt man, dass es sich hierbei um einen Kubaner handelt, er schmeckt leicht rauchig.
Auf den Geschmack vom Liberacion war ich nach dem Geruchs- und Purtest sehr gespannt. Hier ist von Rauch keine Spur, dafür schmeckt man auf einmal ein vanilliges Aroma. Dieses entfaltet sich erst richtig im Abgang. Für mich ziemlich überraschend, solch ein Aroma hatte ich bei zwei neulich getesteten Rums von den Philippinen schon einmal vorgefunden. Liberacion ist auch deutlich spritziger als der Havana Club.
Nicht überrascht hat mich dagegen der Geschmack des Varadero. Genau wie beim Geruch, ist ein deutliches Raucharoma festzustellen. Dieses Aroma passt sich aber sehr gut in den Gesamteindruck ein, von allen getesteten Rums hat dieser Rum den stärksten Geschmack mit Cola. Insgesamt aber doch sehr rund, ziemlich lecker also.
Edit
Der Geruch des Mulata in Cola kann als sehr intensiv beschrieben werden. Die fruchtige Note in Verbindung mit einem Hauch Vanille ist, wie bereits beim Pur-Test, wieder feststellbar.
Fazit:
Der Test hat mich insgesamt ziemlich überrascht. Die ganze Zeit über war ich der Meinung, das kubanische Rums deutlich nach Rauch schmecken (müssen) und dies höchstwahrscheinlich mit der langen Lagerung noch stärker ausgeprägt sein würde. Mir würde es sehr schwer fallen eine Rangliste aufzustellen, welcher von den drei getesteten Rums mir jetzt am Besten gefallen hat. Dazu sind die drei Rums trotz ihrer einheitlichen kubanischen Herkunft doch zu unterschiedlich. Ist das schlimm? Ein klares „nein“, denn so kann man sich für jede Stimmungslage einen kubanischen Rum aussuchen, auf den man gerade Lust hat:
Der Havana Club bildet meiner Meinung nach einen guten Zwischenweg, schmeckt einerseits nicht zu rauchig, verheimlicht aber doch nicht seine kubanische Herkunft. Dazu dürfte er von den Getesteten am leichtesten im Laden erhältlich sein. Wer also einen gängigen Kubaner sucht, ist mit diesem Rum gut beraten.
Der Varadero Anejo 7 Anos lässt garantiert keinen Zweifel daran, das er aus Kuba kommt. Der sehr deutlich rauchige Geschmack und Geruch muss einem Gefallen, dann hat man mit diesem Rum seine helle Freude. Er bleibt aber eine „Delikatesse“, von der man aufgrund seiner Besonderheit bestimmt nur in Ausnahmefällen auch gerne noch ein zweites oder drittes Glas zu sich nimmt.
Ganz und gar aus dem Rahmen fällt der Liberacion 7 Anos. Hier erfährt man ziemlich hart, dass ein kubanischer Rum nicht unbedingt rauchig sein muss. Sein leichtes Aroma vertuscht sein Alter aber aufgrund der geringen alkoholischen Schärfe kann man ihm vielleicht doch auf die Schliche kommen. Ein Rum für den gediegenen Genuss eines ganz und gar untypischen Kubaners, vielleicht macht ihn aber auch gerade das zu etwas Besonderem.
Edit
Der Mulata ist ein Rum mit Ecken und Kanten. Die deutliche Schärfe beim Pur-Test weicht in der Cola einem kräftigen Rum-Aroma. Bei leicht holzigen Nuancen schmeckt die Rum-Cola recht schwer aber nicht zu aufdringlich. Somit ist der Rum eher etwas für den Winter als für einen leichten Cuba Libre.
Hier zum Abschluss noch ein Gruppenfoto (bis auf den nachgetesteten Mulata):
http://www.eberbach-nach-rot.de/wp-content/7jaehrige_kubaner.jpg