Cocktails für Anfänger – Was zu Beginn wichtig ist

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crackone

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So, nach längerem Überlegen habe ich mich doch entschieden, einen kleinen, übersichtlichen Leitfaden mit (hoffentlich ;) ) allem, was für einen Cocktailanfänger wichtig ist, zu verfassen.
Wenn Ihr nicht die Infos findet, die ihr sucht, empfehle ich einerseits die FAQ sowie die Suche zu bemühen...

Ein tolles Nachschlagewerk ist das Glossar auf www.cocktailkunst.de von Stephan Hinz!


Alles, was ich hier schreibe, ist meine Meinung und keineswegs allgemeingültig, doch vieles hat sich als gut herausgestellt, bei mir und vielen anderen Mixern... Die Angaben kommen also nicht von ungefähr...

Viel Spaß (und hoffentlich Erkenntnis ;) ) beim Lesen!

Anregungen immer gern per PM oder im Diskussionsthread.


Kurz vorweg zur Struktur:
  • Ausrüstung (Shaker, Strainer usw.)
    Spirituosen, Sirups usw. mit Einkaufsempfehlungen
    Wie man einen guten Cocktail mixt...
    Eis
    Frische Zutaten
    Zubereitungsarten: Schütteln, Rühren, Bauen
    Cocktailbücher

Was brauche ich an Basisausrüstung, um in die Cocktailwelt einzusteigen?

Hier erstmal eine kurze Auflistung:

  • Shaker (am besten einen zweiteiligen Boston Shaker)
    Rührglas
    Strainer (Barsieb)
    Barlöffel
    Jigger (Barmaß/Messbecher)
    Teesieb
    Stößel
    scharfes Messer
    Saftpresse
    Icecrusher

Hier erstmal die allerwichtigste Utensilien, es gibt noch Unmengen, die dazukommen können (z.B: Muskatreibe, Champagnerverschluss, Kellnermesser, Ingwerreibe, Limettenpresse, Zestenreißer/Sparschäler...).


Zu den einzelnen Positionen:


Der Shaker
Neben dem Rührglas unser wichtigstes Handwerkszeug, zum Präparieren von Drinks unerlässlich.
Es empfiehlt sich, einen zweiteiligen Boston Shaker zu kaufen, da er schneller in Handhabung und Reinigung ist und sich mit verschiedenen Mixgläsern kombinieren lässt (wenn man einen Dribnk viermal machen möchte sehr praktisch, da man in vier Mixgläsern den Drink vorbereiten kann und dann nur noch mit einem Shaker durchschütteln muss).

Es gibt eine Reihe guter Shaker, ich empfehle gerne folgende zwei Modelle:

Wenn man etwas mehr Geld investieren möchte: Carl Mertens Boston Shaker
Günstiger, aber auch ein vernünftiges Modell: Vinyl Coated Boston Shaker

Mixgläser solltet ihr von Libbey kaufen, die sind nicht teuer und halten auch ein paar Schläge mehr aus.

Ich persönlich nutze gern ein metallenes Unterteil für den Shaker. Es gibt auch zweiteilige Metallshaker. Wer schon einen Boston Shaker hat, kann auch einen Speedshaker als Unterteil nutzen.


Das Rührglas
Das Rührglas wird benutzt, um Drinks zuzubereiten, die nicht geschüttelt werden müssen. Das sind vor allem die Cocktails, deren Zutaten sich leicht vermischen (Spirituosen, Vermouth etc.), also Drinks ohne Sirups, Sahne, Eier etc. pp.
Als Rührglas kann man das Glasteil des Boston Shakers benutzen, was allerdings folgenden Nachteil mit sich bringt: Man kann nicht gut ausgießen, ohne zu kleckern. Deshalb empfehle ich ein Rührglas mit Ausgießlippe, das allerdings rechtteuer ist. Alternativ kann man einfach das Metallteil des Boston Shakers benutzen!


Der Strainer
Der Strainer dient zum Zurückhalten des Eises (und ggf. Fruchtresten o.Ä.) aus dem Shaker.
Ein Drink sollte immer auf frisches, kaltes Eis abgeseiht (=“gestraint“) werden, damit er nicht so schnell verwässert.

Ein formschönes wie praktisches Barsieb stellt ebenfalls Carl Mertens her, kostet ca. 18,90 €.

Wer schon ein wenig Übung hat macht mit diesem ProBar-Barsieb ohne Stützen alles richtig, klassisch, elegant, an die Handhabung muss man sich aber etwas gewöhnen. Geht dann aber wunderbar - meine Empfehlung! ca. 22,00 €.


Der Barlöffel
Zum Rühren, Probieren, und ggf. Zerdrücken von Zuckerwürfeln oder Früchten ein unerlässliches Utensil.

Es gibt einen sehr schönen versilberten Barlöffel (nicht in den Geschirrspüler!), dessen Volumen genau 0,5 cl beträgt und der am unteren Ende auch noch eine Platte zum Andrücken vonn Früchten oder Zuckerwürfeln hat. Kostet aber auch 10,00 €; wer das Geld erstmal lieber anderweitig investiert kann auch einen ganz normalen langstieligen Löffel benutzen; der rührt genauso gut ;)


Der Jigger
Der Jigger oder das Barmaß dient zum Abmessen von Zutaten, ist also von großer Wichtigkeit für exaktes Arbeiten.
Ich empfehle Jigger mit Skalierung innen, um Mengen wie 3,5 cl besser abmessen zu können.
Fackelmann stellt u.a. solche Messbecher her, außerdem bekommt ihr eine große Auswahl bei den üblichen Verdächtigen, APS oder Barstuff.



Das Teesieb
Ein Teesieb (=finestrainer) braucht man, um feine Fruchtbestandteile aus Drinks herauszubekommen (z.B. Ingwerreste o.Ä.).
Das Sieb wird beim Abseihen einfach unter den Strainer gehalten...


Der Stößel
Durch die Caipirinha sicherlich allen ein Begriff.
Der Stößel dient zum Auspressen von Früchten direkt im Gästeglas oder Mixglas.
Die Holzvarianten finde ich ein wenig unhygienisch, außerdem transportieren sie Aromen, z.B. von Minze, noch einige Zeit weiter.
Außerdem sollte man darauf achten, einen Stößel mit flacher oder gewellter Stoßfläche zu kaufen, denn ein gezackter zerreißt Minzeblätter und Zitrusschalen, was zur Freitsetzung von Bitterstoffen führt.


Die Saftpresse
Mittlerweile empfehle ich nur noch Handpressen für frische Zitrussäfte. Diese erlauben schnelles, präzises Arbeiten, sind nicht zu teuer und effizient. Diese hier hat zwar einen Einsatz für Limetten, den man nicht braucht, aber sie funktioniert wunderbar für Limetten und Zitronen.

Der Icecrusher
Von Platikicecrushern sollte man sich fernhalten, i.d.R. brechen die nach kurzer Zeit.
Genauso sind elektrische Crusher zu vermeiden, da diese meist nur Eismatsch produzieren.

Eine anständige und sehr günstige Alternative, wenn man nur selten crushed Ice braucht, sind ein Holzbrett, eine Plastiktüte, ein Handtuch und ein Hammer. Reicht eigentlich meistens aus.

Wenn es doch ein Crusher sein soll: So einer sollte es tun. Dieses Modell ist häufiger auch mal bei Lidl oder Aldi bzw. bei eBay günstig zu bekommen.


Der Sparschäler
Kein unersetzliches Utensil, aber ein sehr praktisches, wenn man Zesten von Zitrusfrüchten benötigt, ist der Sparschäler. Ich habe sicherlich ca. 10 Stück ausprobiert, der mit Abstand beste ist meiner Meinung nach der Turbo Schäler. Kostet ca. 7,00-8,00 € und macht sehr schnell sehr gute und - so gewünscht - lange Zesten. Limetten schneidet er etwas zu tief ein, man erwischt manchmal Fruchtfleisch mit. Aber das ist flink entfernt.

Die Eiswürfelform
Kein Cocktail ohne gutes Eis.
 
Einkaufsempfehlungen



Was für die meisten wahrscheinlich von besonderem Interesse ist ist die Auswahl von Spirituosen, Sirups, Säften und Marken.


Dazu komme ich jetzt...


Ich denke nicht, dass man hier unglaubliche Mengen an Zutaten auflisten sollte, daher liste ich hier jetzt die wichtigsten Spirituosen mit Markenempfehlungen auf.
Ich werde idR nur zwei Marken empfehlen, eine etwas günstiger, die andere etwas teurer, beide aber qualitativ hochwertig.
Zu einer Ordnung, welche Spirituosen man sich wann kaufen sollte, später.
Die Preise sind ungefähre Preise.

Kurz vorweg:


Cocktailmixen ist kein günstiges Hobby! Nur wenn man etwas mehr Geld investiert wird man mit den Ergebnissen zufrieden sein!


Sehr gute Bezugsmöglichkeiten liste ich euch hier kurz auf:

Barfish
Weinquelle Lühmann
Kölner Rum Kontor
Spirituosen Wolf
Banneke
Whisky Exchange UK, für exotische Bestellungen


Noch einige Vorbemerkungen zu ein paar Spirituosen und ein wenig Allgemeines:


Von billigen Spirituosen ist generell abzuraten, Qualität lässt sich nur über höhere Preise erreichen.
Man muss keinesweges nur die teuersten Spirituosen vermixen, doch ein gewisses Maß an Qualität muss da sein, um tolle Drinks zu mixen.
Auch für relativ wenig Geld bekommt man tolle Produkte, wenn man weiß, welche sich lohnen...
Es gibt ein paar böse Buben im Supermarkt, die allerdings nur durch gutes Marketing, nicht aber durch Qualität auffallen; z.B. Vodka Gorbatschow, Sierra Tequila, Bacardi Rum, Pitú Cachaca...
Von diesen Jungs ist Abstand zu nehmen, lausige Qualität und ein schlimmer Kater sind vorprogrammiert...




Rum:
Die Bandbreite beim Rum ist unerreicht; es empfiehlt sich für den Anfang, mit einem aromastärkeren Rum (Appleton, El Dorado) und einem milderen Rum (Cartavio, English Harbour) zu beginnen. Dazu noch ein weißer Rum (hervorragend: Plantation Three Stars, 15,00-20,00 €) und man kann für den Anfang einen großen Teil der Rumdrinks gut nachmixen.



Tequila:
Anständiger (=100% Agave Tequila) Tequila wird in vier Kategorien aufgeteilt; Blanco (d.h. max. 60 Tage gereift, i.d.R. ungereift), Reposado (2-11 Monate gereift), Anejo (12-35 Monate gereift und Extra Anejo (3+ Jahre gereift).
Anständiger Tequila ist eine recht kostspielige Sache, doch man sollte nicht am falschen Ende sparen; eine fantastische Margarita wird es einem lohnen.
Zum mixen reicht erstmal ein Tequila, je nach Vorliebe ein Blanco oder Reposado. Mit der Zeit kann man sich die andere Kategorie ebenfalls zulegen, daher gebe ich ein paar Empfehlungen für beide Sorten.
Ein guter Einsteigertequila ist der Reposado Sauza Hornitos, mild und fruchtig, ca. 20,00 €. Ein schöner, ebenfalls günstiger, Blanco ist der Calle 23, kostet ca. 15 € / 0,5 Liter. Auch mit El Jimador macht man wenig falsch.



Vodka:
Vodka zum Mixen sollte ein gewisses Maß an Qualität haben, doch im Drink gehen feine Geschmacksnuancen unterschiedlicher Vodkasorten unter. Daher tut es ein anständiger Vodka wunderbar...



Brandy und Cognac:
Hier lohnen sich günstige Investitionen nicht, lieber etwas später kaufen und dafür Qualität... (Gilt mit Abstrichen auch für Bourbon und Blended Scotch).

Jetzt aber zu den Empfehlungen selbst:


  • Gin: Tanqueray (18,00 €), Beefeater (47%, 18,00 €), Finsbury Platinum (13,50 €)

    Rum gereift aromatisch: Appleton V/X (15,00 €), Lamb's Navy Rum (20,00 € / Liter), El Dorado Dark (12,00 € / Liter)

    Rum gereift mild: Cartavio Black (16,00 € / Liter), Mount Gay Eclipse (18,00 € / Liter), English Harbour 3 Years (13,50 €)

    Rum weiß: Plantation Three Stars (15 € / 0,7 Liter)

    Tequila Blanco: 1921 (30,00 €), Agavita 100 % Agave (15,00 € - Metro), (weitere Marken siehe oben)

    Tequila Reposado: Siete Leguas (45,00 €), 1921 (35,00 €), Corralejo (27,00 €)

    Vodka: Finlandia, Absolut, Smirnoff, Green Mark (alle ca. 11 € / 0,7 Liter)

    Cachaca: Armazem Vieira Esmeralda (28,00 €), Velho Barreiro gold (14,00 €)

    Cognac: Frapin VSOP (26,00 €), Park VSOP (28,00 €)

    Brandy: Cardenal Mendoza (28,00 €), Gran Duque d'Alba (28,00 €)

    Scotch Whisky (Blended): Monkey Shoulder (25,00 €), Great LKing Street (25,00 € / 0,5 Liter), The Famous Grouse (12,00 €)

    Bourbon Whiskey: Elijah Craig (25,00 €), Maker's Mark (20,00 €)

    Rye Whiskey: Bulleit Rye oder Rittenhouse Bonded 50 % Vol. (beide ca. 25 € / 0,7), Sazerac Rye (45,00 €)

    Vermouth Dry: Noilly Prat (9,00 € / Liter)

    Vermouth Red: Carpano Antica Formula (23,00 € / Liter), Noilly Prat Rouge (10,00 € / Liter), Carpano Classico (10,00 € / Liter)


Fast jedes der empfohlenen Produkte bekommt ihr entweder bei Barfish oder bei Weinquelle.

Hier jetzt eine Liste mit weiteren Zutaten, mit denen sich gut Mixen lässt und die mit der Zeit zur Grundausstattung einer Bar gehören.


  • St. Germain
    Cointreau (= Triple Sec = Orangenlikör)
    Aperol
    Apricot Brandy (Marie Brizard)
    Kirschlikör (Boudier Guignolet de Dijon; Cherry Heering)
    Maraschino (Luxardo)
    Grand Marnier Cordon Rouge



Liköre

Diverse Likörfirmen bieten breiteste Likörsortimente an, einge besser, andere schlechter. Doch auch die Vorreiter haben einige Ausreißer dabei, im Zweifelsfall lieber mal in der Suche nach dem Likör konkret schauen.
Für Likörspezialitäten sollte man i.d.R. Das Original kaufen.

Folgende Likörfirmen empfehle ich in der genannten Reihenfolge:

Boudier (recht teuer, Qualität topp)
Cartron
Marie Brizard
Giffard
De Kuyper
Bols (selten gut, Finger weg)


Sirups

Es gibt Unmengen an Sirups, welche ihr am liebsten mögt und auch am meisten nutzt müsst ihr selbst sehen, ich liste hier die drei meines Erachtens wichtigsten auf:


Zuckersirup: Kaufen oder selbst machen (ein Liter Wasser mit einem Kilo Zucker kochen).


Grenadine: Heutzutage ein Vielfruchtsirup mit massenhaft rotem Farbstoff. Entweder Granatapfelsirup (nicht Grenadine!) von Monin kaufen oder einfach einen Liter Granatapfelsaft (Reformhaus) mit einem Kilo Zucker kochen und selbst sehr leckeren Granatapelsirup herstellen (meine Empfehlung). Der wird zwar weniger färben als ein gekaufter Grenadine-Sirup, dafür aber besser schmecken und weniger Farbstoffe enthalten.


Orgeat/Mandelsirup: Sehr anständig von Giffard



Die Firma, die mE im Schnitt die besten Sirups herstellt ist Giffard (insbesondere Kokossirup), mit Monin und Riemerschmid kann man mit Abstrichen leben.


Sirups, die man weiterhin häuiger braucht (hängt aber davon ab, wie man mixt. Klassische Rezepte brauchen weniger Sirups als fruchtige Longdrinks):

Erdbeer
Himbeer
Vanille
Kokos
Karamel
Mango
Maracuja

(Alle zu empfehlen von Giffard, Erdbeer und Karamel auch von Monin).

Der Komödie nächster Teil...

Wenn ihr angefangen habt, euch mit der Materie zu beschäftigen werdet ihr recht schnell merken, in welche Richtung euer Mix- und Trinkverhalten geht. Von nun an müsst ihr selbst herausfinden, welche Investitionen die nächsten sein sollen, ob es eher in eine fruchtige Richtung gehen soll oder in eine kräuterige, wollt ihr euch vermehrt einer Spirituosengattung nähern usw. usf.?

Man kommt schneller rein, als man denkt.
Wenn ihr bereits einen Lieblingscocktail habt könnt ihr euch ähnliche Rezepte ais Büchern, der rezeptdatenbank oder dem Forum heraussuchen und schon habt ihr möglicherweise auch neue Zutaten, die ihr kaufen könntet, für bestimmte Drinks usw.


Daher liste ich hier jetzt nur noch Empfehlungen für bestimmte Getränkegruppen.


Fruchtliköre

Chambord
Pfirsichlikör
Erdbeerlikör
Crème de Mûres (Brombeer)
Créole Shrubb (Orange-Rum)
...



Kräuterliköre

Chartreuse Grün und Gelb
Bénédictine DOM
Liquore Strega
Galliano L'Autentico
Drambuie
...



Weitere Produkte

Mozart Black
Mozart White
Mozart Dry
Sherry
Portwein
...

Die Welt der Spirituosen ist riesengroß, erkundet sie!

Viel Spaß dabei!
 
Weitere Einkaufsempfehlungen

Mit den oben genannten Spirituosen haben wir natürlich noch lange nicht alle Bereiche abgedeckt...

Viele Spirituosen, die hier gelistet sind, sind eher speziell, darum nur noch wenige Markenemfpfehlungen...



  • Portwein: Zum Mixen ist das Sortiment von Graham's zu empfehlen, besonders der Six Grapes und der White Port

    Sherry: Zu empfehlen: die Sortimente von Williams & Humbert und Lustau

    Armagnac: Cles des Ducs VSOP (21,00 €)

    Rhum Agricole Blanc: Clément Canne Bleue (28,00 €), Saint James Fleur de Canne (30,00 €), La Mauny (17,00 €), Neisson (23,00 €)

    Rhum Agricole Vieux: Neisson Vieux (38,00 €), Saint James Royal Ambre (13,00 €)

    Rum Overproof weiß: Wray and Nephew White Overproof (20,00 €)

    Rum Overproof dunkel: Lemon Hart Demerara 151 (28,00 €), Pusser's Overproof (36,00 € / Liter)

    Pisco: Vinas de Oro Quebranta oder Acholado (22,00 €)

    Absinth: Duplais Verte (32,00 € / 0,5 Liter), Francois Guy (25,00 € / 0,5 Liter) (Diese und viele andere authentische Absinthes bekommt ihr bei Spirituosen Wolf )









Wie mixe ich einen guten Cocktail?



Einen guten Cocktail zu mixen ist nicht schwierig, wenn man ein paar Regeln beachtet.


1. Rezept

Wenn ihr noch nicht so erfahren seid, haltet euch an die Rezepte, die ihr vorliegen habt. Wenn sie euch noch nicht begeistern könnt ihr sie im Nachhinein immer variieren und eure eigenen, idealen Rezepte herausarbeiten.


2. Qualität

Über die Qualität der verwendeten Zutaten habe ich ja schon geschrieben. Nur ein Drink mit guten Zutaten wird auch ein guter Drink.


3. Frische Zitrussäfte, andere Säfte

Zitrussäfte (Zitronen und Limetten) frisch zu pressen ist von enormer Wichtigkeit, denn Zitronen- oder Limettensaft aus der Flasche verhunzt jeden Cocktail.
Orangensaft kann man selbst pressen, doch die Qualität schwankt saisonal. Dementsprechend kann ein guzter Direktsaft manchmal das bessere Resultat bringen. Bekommt man aber gute Orangen, lohnt es sich, sie frisch zu pressen. Grapefruit ebenso.
Für Ananassaft ist ein Direktsaft erste Wahl (ca. 1,50 € / Liter), denn wenn man schon gute Spirituosen vermixt sollte man sie sich nicht mit einem Billigsaft verhunzen.

Einige Früchte bekommt man nur als Nektar, z.B. Maracuja, Banane, Kirsche oder Cranberry. Hier auf einen möglichst hohen Fruchtanteil achten.
Niemals Fruchtsaftgetränke kaufen!


4. Eis

Hier gibt es drei einfache Regeln:
Je mehr Eis, desto besser...
Je größer die Würfel desto besser...
Je kälter das Eis, desto besser...


5. Zubereitung

Also, knallt eure Shaker voll mit Eis frisch aus dem Gefrierschrank, schüttelt lange und kräftig und seiht auf frisches Eis ab.
Bei Drinks mit Ei sollte man extra lange schütteln...


Für gerührte Drinks gilt im allgmeinen das gleiche, viel Eis, kaltes Eis, im Idealfall ist sogar das Mixglas vorgefroren.

Einige Drinks werden auch direkt im Glas hergestellt ("gebaut", "built"), z.B. Collinses oder der klassische Champagnercocktail. Ihr findet dann aber i.d.R. auch genauere Angaben im Rezept selbst.

Werden die Drinks nicht gebaut, empfiehlt es sich, die Gästegläser als allerersten Schritt vorzukühle, d.h. mit Eis und Wasser füllen.



Eine dezente Garnitur, passend zum Inhalt des Drinks (keine Ananas an den Manhattan ;)) macht sich immer gut, doch am Ende wollen wir ja trinken, uns aber nicht am Obstsalat satt essen.


Wenn ihr leckere Drinks haben wollt ist frische Zubereitung wichtig, mit Cocktail-Premix kommt man i.d.R. nicht weit; die Güte des Getränkes leidet und ihr habt nicht mehr das Ergebnis, das ihr wollt.

Im Zweifel ist es auf Partys besser, auf komplizierte Drinks zu verzichten und nur Longdrinks oder Wein & Bier anzubieten.
Cocktails brauchen Zeit und Erfahrung, daher sollte man sich gerade am Anfang nicht übernehmen.

 
Einen geschüttelten Drink zubereiten – Der Daiquiri


Hier ein Beispiel, wie man einen geschüttelten Drink zubereitet.
Ich habe den Daiquiri ausgewählt, da er eine klassische Sour-Rezeptur hat (Spirituose, Zitrussaft, Zucker), ein wunderbarer Cocktail ist und zum bald nahenden Sommer passt!

Folgendes Rezept habe ich verwendet:


Daiquiri
======
6 cl Rum weiß (Matusalem Platino)
3 cl Limettensaft frisch
2 cl Zuckersirup (Monin)
 
Einen gebauten Drink zubereiten – Der Negroni


Jetzt ein direkt im Gästeglas zubereiteter, d.h. "gebauter" Drink: Der Negroni.
Er hat sich aus dem Americano (Campari, Vermouth sweet, optional Soda) entwickelt, da ein gewisser Graf Negroni in Italien seinen Americano immer noch mit einem zusätzlichem Gin-Anteil bestellte. Aus dem Drink für den Grafen Negroni wurde dann irgendwann einfach der Negroni...


Folgendes Rezept habe ich verwendet:


Negroni
======
3 cl Gin (Tanqueray)
3 cl Vermouth Sweet (Carpano Antica Formula)
3 cl Campari
Orangenzeste
Zitronenzeste
 
Einen gerührten Drink zubereiten – Der Martini Cocktail


Der Martini, der als König der Cocktails gilt, ist nicht unbedingt ein Drink für Beginner, da er sehr kräftig in Alkohol und Aroma ist. Der Drink ist extrem trocken. Trotzdem habe ich ihn ausgewähl, da er ein wunderbares Beispiel für einen zu rührenden Cocktail ist.

Oft wird er mit Olive serviert, passender ist mE allerdings eine über dem Drink ausgedrückte Zitronenschale. Olive gern - allerdings dazu, nicht im Getränk, denn es tut ihm nicht gut.
Eine der Legenden, die sich um die Olive ranken, ist folgende: Der Martini gilt als Nachfolger des Martinez Cocktails, der zur Zeit des Goldrausches im Westen der USA entstand. Ein Bartender steckte in den Drink eine große, gelbe Olive und serviert ihn mit den Worten "I wish you find a nugget like this". Vermutlich nicht die Wahrheit, aber meiner Meinung nach eine sehr schöne Geschichte...
Sehr wichtig bei der Zubereitung ist es, sehr viel sehr kaltes Eis zu haben und lange genug (aber nicht zu lange ;) , ca. 1/2 Minute) zu rühren.
Nun aber zum Drink; es gibt tausend Rezepte, ich habe ihn wie folgt zubereitet:


Martini Cocktail
=============
6 cl Gin (Tanqueray no. Ten)
2 cl Vermouth Dry (Noilly Prat)
Zitronenzeste
 
Cocktailbücher


Es gibt eine unglaubliche Menge an Cocktailbüchern auf dem Markt und jeder hat sicherlich ein paar Lieblinge.


Ich will mich hier auf möglichst wenig Bücher beschränken und werde daher einige für den Einstieg und ein paar Bücher für die fortgeschrittenenen Mixer empfehlen.
Wir haben einen sehr umfangreichen Thread zum Thema Cocktailbücher hier im Forum. Wenn ihr noch Fragen habt oder weiterführende Infos sucht empfehle ich, dort mal hineinzuschauen.

Nun aber los ;) :

Es gibt verschiedenste Arten von Büchern zum Thema "Mixed Drinks". Von reinen Rezeptesammlungen über Warenkundebücher bis hin zu Reprints historischer Bücher gibt der Markt fast alles her.
Für den Anfang empfehle ich ein Allround-Buch und ein Buch zur Warenkunde.


Cocktail Bücher für Einsteiger


Allround-Buch: Cocktailian

Dieses Buch kostet mit 40,00 € zwar nicht ganz wenig, doch das Werk aus der Mixology-Redaktion bietet eine tolle Übersicht auf dem aktuellen Stand. Gute Rezepturen, gute Herangehensweisen. Es geht hier auch um das Verständnis von Drinks. Hiermit fährt man gut, auch, wenn sich der Buchrücken zu lösen neigt...



Buch zur Warenkunde: Das ultimative Barbuch

Dieses Buch fiel mir vor einiger Zeit in die Hände. Eine extrem aktuelle und außerordentlich umfangreiche Warenkunde sowie Hintergrundinformationen zur Geschichte der Bar machen das ca. 800 Seiten starke Buch für faire 30,00 € zu einem hervorragenden Standardwerk für Einsteiger (und auch für Fortgeschrittene!)

Cocktail Bücher für Fortgeschrittene

Hier wird es schon schwierig, pauschale Empfehlungen abzugeben, da man sich schon in bestimmte Richtungen orientiert. Ich will es aber trotzdem versuchen.


Rezeptebuch: Diffordsguide

Der Diffordsguide ist eine riesige Rezeptesammlung. Alle Drinks tauchen auch nochmal im Register nach Zutaten aufgelistet auf, was ich sehr schön finde. Hat man Lust auf einen Drink mit St. Germain wird man schnell fündig. Englischsprachig.

Weitere Bücher:


Das Jahrhundert Mixbuch
Dieses Buch von Peter Roth (Kronenhalle Zürich) sollte in keiner Barbuchsammlung fehlen. Der Rezepteteil ist unspektakulär, eigentlich hat man ein Geschichtsbuch vor sich. Sortiert nach Jahrzehten erhält man viele Infos zur Trinkkultur der damaligen Zeiten und anschließend Rezepte. Toll!
Leider kaum noch zu bekommen, also zuschlagen.


Savoy Cocktail Book:
Ein Klassiker von Harry Craddock, tolle Rezepte der 30er Jahre, toll aufbereitet.


The Craft of the Cocktail:
Eine sehr umfangreiche und toll bebilderte Einführung in die Welt der Drinks, geschrieben von dem mann, der mit dem Rainbow Room in New York maßgeblich zur Rennaissance der Cocktails beigetragen hat. Englischsprachig.


Vintage Spirits and Forgotten Cocktails
Eine ganz große Leistung, die Ted Haigh hier vorlegt: Der „Cocktail-Archäologe“ hat tolle alte Drinks und Zutaten aufgelistet. Ein Buch, das wirklich Spaß macht, einer meiner Favoriten! Englischsprachig.


Remixed von Beachbum Berry
Wer Tiki mag wird hier mehr als fündig. Englischsprachig.

Dies ist nur eine sehr kleine Auswahl an tollen Büchern, die keinerlei Ansprüche auf Vollständigkeit etc. erhebt. Es ist eine Zusammenstellung von Büchern, die mir gut gefallen und die auch sonst sehr viel positive Resonanz erhalten haben.
Wie ihr sicher schon gemerkt habt gibt es nur wenig gute Barliteratur auf Deutsch... Sehr schade, aber nicht zu ändern.


Im nächsten Post folgt dann noch eine kleine Zusammenstellung spirituosenspezifischer Bücher.

Bis dann!
 
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