Was für Calvados ist trinkbar?

  • Ersteller Ersteller Wini

Wini

Neues Mitglied
Hallo,

ich bin neu hier und fang gerade an meinen Barstock aufzubauen. Ich würde gerne wissen, was für Calvados ihr mir empfehlen könntet. Vielen Dank schonmal für die vielen anderen Beiträge hier im Forum, das hilft wirklich bei Kaufentscheidungen, vor allem der Sirupthreat ;). Hätte mir fast Bacardi und Sierra gekauft, aba dank den vielen Tipps nehm ich doch lieber Jose Cuervo:).
Noch eine Frage, die ebenfalls zum Thema passt. Ich war gerade beim Aldi und habe dort Calvados gesehen (V.S.O.P. Marke hab ich vergessen) da stand dabei über 6 Jahre gereift, aba ich dachte der müsste dann X.O. heissen ???
Ich hoffe dass ihr mir helfen könnt. Dankeschön ::).

Ciao Wini
 
Gerade bei gerreiften Spirituosen, ist es wichtig nicht unbedingt zu sparen!
Eine VSOP Qualitaet aus dem Discounter ist sicherlich nicht das richtige Produkt...

Zum Ersten sollte man wohl auf einen Pays d'auge Calvados setzen!
Die Auswahl wird schwierig (da jede Marke viele verschiedene Qualitaeten anbieten).

Marke: vielleicht Boulard, Coeur de Lion oder Chateau de Breuil?

Die Qualitaet sollte man der Anwendung nach waehlen: Fuer Cocktails, die man mit Saeften zubereitet (oder fuer Longdrinks) wuerde ich eine junge Qualitaet empfehlen; junge Calvados haben auch wesentlich mehr fruchtigen Apfelcharakter. Zum Digestif, zum Pur trinken (oder fuer eine Calvados- Old Fashioned Variante) wuerde ich eher eine Vieux oder Vieille Vieux (oder einen alten Vintage, oder einen vernuenftigen XO...) waehlen - diese Spirituosen gehen mehr in die Richtung von Armagnac, Cognac (bitte: ich habe nur gesagt, dass sie mehr in die Richtung geht...).

 
Ich bin eher für das Mixen in "normalen" Cocktails, nicht fürs pur Trinken, deshalb würde ich mich über bevorzugte Sorten der anderen Mixer freuen, bin ja bestimmt nicht der einzige, der auch Cocktailrezepte mit Calvados ausprobiert/ausprobieren will. ;)
 
Hallo Wini
Dominik hat in aller Kürze, dass Wichtigste auf den Punkt gebracht!

Ich trinke leidenschaftlich gerne Calvados (meist nach dem Essen), aber Calvados ist ein Allrounder.

Zum Mixen MUSS er jung sein, weil er so noch das typische anregende fruchtige Apfel Aroma hat.
Calvados erriechen finde ich immer grossartig.
Jung auch deshalb, damit er sich in den Drinks durchsetzen kann.
Wenn ich Calvados-Cocktails mache, will ich ihn auch schmecken.

Es gibt sehr viele Calvados Produzenten, in Deutschland dominieren wenige Marken:
Den leicht erhältlichen jungen Papidoux fine finde ich "schwammig", Gilbert charakterlos.
Empfehlen kann ich dir die Pere Magloire Palette ( gut über barfish zu beziehen), sowie Boulard.

Die Chateau de Breuil
http://de.chateau-breuil.fr/Produkte/index.html
schneiden in Tastings gut ab , habe ich aber leider noch nicht probiert - nur den Likör, mit dem ich allerdings nicht recht was anfangen kann..
Die Webside bietet auch viele Rezepte
Siehe auch:
www.cocktaildreams.de/forum/index.php?board=1;action=display;threadid=588;start=msg10277#msg10277
www.cocktaildreams.de/forum/index.php?board=3;action=display;threadid=2942;start=msg41789#msg41789
www.cocktaildreams.de/forum/index.php?board=1;action=display;threadid=675;start=msg78402#msg78402
www.cocktaildreams.de/forum/index.php?board=2;action=display;threadid=1774;start=msg27045#msg27045
 
Dankeschön :) Ich werde deinen Rat beherzigen und meiner Barfischbestellung eine Flasche Pere Magloire Palette hinzufügen ;) Nur noch eine Frage, heisst die Flasch bei Barfisch: Pere Magloire Calvados Fine - 40% - 700 ml, ansonsten gibts da nur noch VSOP und 12 ans.
 
Ich kenne Pere Magloire leider nicht - der Fine (die niedrigste Zertifizierung des Calvados) ist kein Pays d'Auge, hat jedoch Preise abgeraeumt (in wie fern diese Aufschluss auf die Qualitaet geben, ist jedem selbst ueberlassen).
Der VSOP oder 12ans sind Pays d'Auge, jedoch wieder ein wenig aelter (und deshalb nicht unbedingt das Beste zum Mixen).

Was moechtest Du denn mit dem Calvados anstellen? Ich wuerde nicht wie Alchemyst so vehement darauf hinweisen, dass man nur jungen Calvados mixen kann - aelterer ist bestimmt fuer einige Cocktails besser geeigntet. Andererseits, moechtest Du Longdrinks mixen oder Cocktails die frisch und apfelig sein sollen, kommst Du an einen jungen (und dann die Fine-Qualitaet) nicht vorbei - jedoch brauchst Du dann gegebenenfalls einen aelteren Calvados zum pur geniessen...
 
Wie gesagt, pur trinken will ich das Zeug nicht, sondern ausschließlich in Cocktails vermixen. Aber danke für den Hinweis, dass das die schlechteste Qualität ist (obwohl fine ja schon irgendwie nach Fein klingt, also gut sein müsste ;)). Vielleicht antwortet Alchemyst ja nochmal :)
 
Jupp, ich bin momentan in Bielefeld und war gerade in einen superschön gestalteten Restaurant www.glueckundseligkeit.de/kirche/lounge/#
Die Bar hatte zwar gerade keinen Calvados, dafür aber MaiTai mit Ananassaft. ;)

Wini, Du fragst nach den Pere Magloire.
Ich habe in der Tat den Fine und auch den 12 ans.
und ich persönlich bleibe auch bei meinem Plädoyer für den "jungen" (aber deshalb qualitativ nicht schlechteren) Calvados fine:

Ich persönlich finde bei Calvados ticken die Uhren anders!

Die frische fruchtige Apfelnote macht Calvados zu etwas Besonderem. Die Reifung im Fass schätze ich z.B. bei Rum und Cognac. Hier wächst und reift die Spirituose,
bei Calvados verliert sie. - finde ich!
(Ja, und man kann natürlich auch gaaaanz anderer Meinung sein...)

Das ist besonders wichtig im Mix. Ich habe vorher überlegt, ob ich einen Calvados-Drink weiss, bei dem ich einen gereifteren Calvados nehmen würde ( gibt es bestimmt, da hat Dominik recht) - Ich weiss keinen.
Vielleicht kann Tiefenrausch weiterhelfen: der hat hier im Forum schon einige Calvados-Kreationen präsentiert.

Dass der Pere Magloire Fine seinen Ursprung nicht in dem Pays d Auge hat, ist mir noch garnicht aufgefallen.
Wichtiger als das Herkunftsgebiet und das Herstellungsverfahren ist aber die Intensität des Cidre - und die schmeckt man
(beim jungen Fine noch).

Bei Frankreichs drei grossen C`s
Champagner, Cognac und Calvados mit ihren festumrissenen Herkunftsgebieten und ausgeklügelten Produktionsvorschriften, wird die Herkunft einfach überbewertet und dann oft teuer bezahlt.

Bei Champagner ist die Qualität der Trauben,
bei Calvados, die des Cidre
das bestimmende Qualitätsmerkmal.
Ich kaufe deshalb in der Regel auch keinen Champagner, sondern lieber einen guten Cremant oder einen flaschengegärten Italiener etc. - Best Value

Allerdings behält als Quintessenz ein Satz (den ich mir mal leihe) seine Richtigkeit:
Nichts auf der Welt spricht gegen GRATIS-Champagner! ;D
 
Ich mag sehr gerne gereiften Calvados. Er eignet sich vortrefflich um eine Old Fashioned Variante zu mixen oder einen Sweet Cocktail - (einfach Spirituose und einen Likoer auf Eis...).
Aber man bezahlt natuerlich das Alter mit dem Preis - desweiteren mit dem frischen Apfelaroma....

Vorzueglich ist uebrigens ein unbenannter Cocktail, in dem Liqueur de Breuil und einem XO Calvados hineinkommen (build - auf Eis). Der Calvados Liqueur ist sehr fruchtig und "apfelig" - damit ist man wieder bei der Basis des Mixens - einer Spirituose etwas hinzugeben, damit man die Schwaechen ausbuegelt...

Wenn ich uebrigens von Qualitaet rede, ist nicht die subjektive (oder bewertete) Qualitaet gemeint, sondern die gesetzlichen Zertifizierungen, also Fine, V.S.O.P. et cetera. Und somit ist der Fine eine Qualitaet niedriger als ein VSOP, obwohl in der subjektiven (oder erschmeckten) Guete dies nicht immer zu unterlegen ist...

Hingegen Alchemyst bin ich ein grosser Fan von Terroir - und denke, dass (obwohl man dem auch nicht blind vertrauen sollte) das Herkunftsgebiet und die Herstellung durchaus ein Entscheidungsgrund sind! Man bedenke jedoch auch, dass es grosse Unterschiede macht, ob man einen kleinen Hersteller probiert, der seine Produkte weitestgehend per Hand herstellt oder ein Hersteller, der von Teil eines Multinationalen Konzern ist, der alles industriell herstellt...

Champagner uebrigens, darf eh nur Champagner genannt werden, wenn er aus der Champagne kommt - so gesehen geht es beim Champagner notgedrungen um Terroir. Jedoch wird normalerweise bei Champagner weniger um das Gebiet sondern mehr um die Traubenzusammenstellung Aufhebens gemacht.

Bei Calvados hat man den Pays d'Auge, beim Armagnac den Bas Armagnac, bei Cognac den Grande Champagne Cognac... das sind die Gebiete, in denen die Voraussetzungen zum Herstellen der Trauben/Aepfel am Besten sind - ich muss aber auch zugeben dass es aber auch fantastische Produkte aus den anderen Lagen der Appellation gibt!

 
Champagner uebrigens, darf eh nur Champagner genannt werden, wenn er aus der Champagne kommt - so gesehen geht es beim Champagner notgedrungen um Terroir. Jedoch wird normalerweise bei Champagner weniger um das Gebiet sondern mehr um die Traubenzusammenstellung Aufhebens gemacht.

Dazu kommen aber auch noch Grand Cru oder Premier Cru-Erzeugnisse.... und nicht jeder Grand Cru Champagne, den ich bisher probiert habe, hat mich mehr überzeugt als ein Premier Cru oder auch einer ohne Angaben... Sicherlich bleibt es letztendlich Geschmackssache...
 
Ich werde jetzt ein wenig aus dieser fachmännischen Diskussion herausfallen. Grund ist der, dass ich mir meinen ersten Calvados kaufen möchte. Daraus könnt ihr schließen, dass ich noch nicht so bewandert bin, wie ihr, und daher noch keine so großen Ansprüche haben. Aber zurück zur Frage: Ist dieser Calvados trinkbar?

http://www.barfish.de/catalog/images/products/papidoux_finecalvados_700.jpg
 
Als Einsteiger Calvados völlig in Ordnung. Vorallem zum Vermixen geeignet.
Zum pur trinken, habe ich weiter oben ja schon andere Empfehlungen abgegeben.
 
Hallo,
ich meld mich auch mal wieder, nachdem ich grad nen Calvados suche und noch nicht ganz sicher bin, welchen.

Und zwar suche ich einen als Geschenk, Preis bis max. 25€. Der Beschenkte mixt hin und wieder Cocktails, mag es aber sehr gern, Leuten aus seiner Vitrine gute Tröpfchen auch mal zum pur trinken anzubieten.

Wenn ich das oben so richtig rausgelesen hab, dann ist z.B. der Papidoux eher absolute Untergrenze, sodass eher z.B. ein Pere Magloire in Frage kommt.
Unter obigen Gesichtspunkten stellt sich mir allerdings die Frage, ob dann der Fine oder der V.S.O.P. die bessere Wahl darstellt. Also, als recht guten universellen Calvados?
 
Schwierig.
Ich persönlich rate ja immer zum Fine, da er deutlich fruchtiger riecht und schmeckt und sich in Cocktails einfach besser macht. Quasi der Reposado unter den Calvados. ;)
 
Die Antwort war ja eig. klar ;D

Hmm und wo bekommt man den in Deutschland?
 
David Wondrich schreibt in seinem Buch "Imbibe" zum Applejack (frei übersetzt) folgendes: Laird´s ist die Marke der Wahl! Aber die normale Version des Applejack ist ein Blend aus Applebrandy und Neutralalkohol. (Dies ist auch so auf thedrinkshop.com angegeben.) Wenn man nun nicht die "Bonded Version" (50 % vol.) oder den "Old Apple Brandy" bekommen kann, so sollte man besser zu einem Calvados der VS-Qualität greifen. (Quelle: "Imbibe" Seite 57)
 
Calvados schmeckt anders als Applejack...
Calvados ist eher die Spirituosefür den puren Genuss, Applejack pur kann ich nix abgewinnen...

Ein Jack Rose mit Calvados ist langweilig, mit Applejack klasse.
 
Okay, dann kommt das auch auf die Liste für Bestellungen in England.

*wutanfallkrieg*
 
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