Ingwerbier - Ginger Beer / alkoholfrei

Ich habe sie hier bestellt: http://gingerbeerplant.net/

Eine echte GBP-Kultur quasi mit "Brief und Siegel" (aber sehr teuer) bekommt man bei der DSMZ (Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen)
http://www.dsmz.de/microorganisms/html/strains/strain.dsm002484.html
EDIT: Die DMSZ hat die Ginger Beer Plant mitlerweile aus dem Angebot genommen.

GBP-Nerds tummeln sich hier: http://health.groups.yahoo.com/group/GingerBeerPlant/ ;)

 
Hallo Community,
hab den Thread mal ausgegraben um Erfahrungsberichte sowie die Handhabung der Ginger Beer Plant zu erfragen. Hoffe es passt hier rein und ihr könnt mir weiter helfen.
Hatte Guennik bereits ne PM geschrieben, allerdings bin ich mir nicht sicher ob / wie oft er on kommt.
Lg
 
Hat jemand von euch Erfahrungen damit Ginger Beer mit Alkohol herzustellen?
Das ist das dann die ursprüngliche Variante, inklusive der Gärung.
Kennt sich da jemand aus und kann mal eine Anleitung geben?
 
Was haltet ihr von folgendem Zubereitungsvorschlag? Ziel ist es ein ursprüngliches Ingwerbier herzustellen, also mit Alkohol von rund 11%.

Zutaten:
1l Wasser
250g Zucker
150g Ingwer (ungeschält)
6cl Zitronensaft
3g Hefe

Zubereitung:
1. Ingwer schälen und zerkleinern
2. Wasser aufkochen und Zucker darin auflösen
3. Ingwer und Zitronensaft dazu geben
4. abkühlen auf <30°C (~2h)
5. Abfüllen in Flasche
6. Messung des Mostgewichts
7. Hefe rehydrieren (3min in leicht gesüßtem Wasser im Glas)
8. Hefe dazu geben und Flasche leicht verschließen (Druckabgabe)
9. 2d bei 20-25°C gären lassen
10. Filtrieren und umfüllen in frische Flasche
11. Messung des Mostgewichtes
12. Im Kühlschrank kühlen für 2d (Klärung)
13. trinken

Alkoholgehalt ca. 11-12 vol/%

Habt ihr Anregungen oder Verbesserungsvorschläge? Ich würde dann mal versuchen das so zu machen...


Quellen die genutzt wurden zur Findung:
http://www.zfn.at/wiki/index.php/Ingwerbier
http://en.wikibooks.org/wiki/Cookbook:Ginger_beer
http://www.cocktailsoldfashioned.de/2009/03/ginger-beer/
http://www.scribd.com/doc/98648080/Fermentedtreasures-Ginger-Beer-Brewing
weitere
 
Mehr Kohlensäure hastdu natürlich im Getränk, wenn du die Flasche richtig verschließt - die sollte dann allerdings Druck gut vertragen, ich empfehle feste Plastikflaschen mit Schraubverschluss. Hier meine Erfahrungen:
http://trinklaune.de/2011/05/11/ginger-beer-selbst-gebraut-versuch-1/
 
Hier mal meine Erfahrungen: http://www.cocktailsoldfashioned.de/2009/03/ginger-beer/. Ich glaube aber nicht, dass du sonderlich viel ALkohol in das Ginger Beer bekommen wirst. Normalerweiße solltest du bei unter 1% bleiben, siehe http://biology.clc.uc.edu/fankhauser/Cheese/ROOTBEER_Jn0.htm#Alcohol_in_root_beer.
 
Die Idee mit dem "nicht ganz verschließen" ist ja die, dass bis zu einem bestimmten Druck die Flache immer härter wird, und ab da der Druck entweichen kann. Besser wäre ein Überdruckventil.

Die Alternative ist, dass die Flasche "nicht ganz verschlossen" ist für 24h. Dann sollte die Gärung langsam abklingen und die Flasche kann verschlossen werden. Vielleicht reicht das auch aus um ausreichend Kohlensäure im Getränk zu haben.

Nachdem ich gelesen habe ( ::) ), vermute ich, dass ich bei der Zitrone etwas höher gehen sollte und der Zucker schon gut eingestellt ist.

edit:
Zum Alkoholgehalt: Die Seite von dir (Junsas) nutzt nur sehr wenig Zucker und Bäcker Hefe. Bäcker-Hefe ist nicht darauf ausgerichtet Zucker in Alkohol umzusetzen und stirbt schnell ab. Weiterhin entstehen bei der Gärung mit Bäckerhefe teils unangenehme Nebenprodukte. Ich hab vor Turbo-Hefe zu nutzen, die bis 16% vergären kann. (geist-im-glas.com)
Nach Berechnung sollte durch 200g Zucker je Liter (vorausgesetzt der wird nahezu vollständig umgesetzt) 11-12 vol% Alkohol entstehen. Ich werde das mittels Oechslewage nachmessen. ;)
 
Wird wohl dann nächste Woche sein, die Hefe und die Oechslewage müssen noch verschickt werden. Hatte das alles ja schonmal hier vor Jahren, doch dann hab ich das Hobby des Bierherstellens aufgegeben... aber das Forum regt ja immer wieder zum Experimentieren und Bestellen an, furchtbar. ;)
 
Was haltet ihr von folgendem Zubereitungsvorschlag? Ziel ist es ein ursprüngliches Ingwerbier herzustellen, also mit Alkohol von rund 11%.

Hier ist ein Rezept für Ingwerbier mit 8.7% alcohol by volume. Hab mich jetzt nicht eingedacht in dein Experiment, aber vielleicht kannst du daraus ein paar Anregungen übernehmen.

http://www.scribd.com/doc/98648080/Fermentedtreasures-Ginger-Beer-Brewing
 
Beim Sekt führt man zwei Gärungen durch um sowohl viel Alkohol, als auch viel Kohlendioxid zu bekommen. Ich glaube kaum, dass es Dir in einem Schritt mit einem halbgeöffneten Deckel gelingen wird, das zu erreichen. Ich glaube aber auch nicht, dass ein "ursprüngliches" Ingwerbier mit hohem Alkoholgehalt übermäßig sprudelig war, weil es bestimmt nur eine Gärung gab...

Viel Erfolg beim Experimentieren!

Wie genau soll dein "ursprüngliches Ingwerbier" mit 11% den sein? Alkoholgehalt 11%, klar. Soll es überhaupt sprudeln? Süß wie Limo oder eher trocken/herb? Eher klar oder trüb?
Davon abhängig kann man dann versuchen die Gärung passend zu steuern...
 
Danke für den Link guennik, hab da gleich mal einige Anpassungen vorgenommen.

@realCOTO
Ja, das Risiko, dass es so nicht gelingt, sehe ich auch. Ich hab nur keine andere Lösung. Es sei denn ich mache es so wie beim Bier: 1. Hauptgärung beenden 2. In Flasche abfüllen (Resthefe vorhanden) und nochmal wenig Zucker dazu geben. Dann sollte es sprudeln und nicht zu hohen Druck haben. So werde ich es wohl machen.

Da ich selbst kein "ursprüngliches Ingwerbier" getrunken habe, versuche ich mich an meiner eigenen Vorstellung zu orientieren:
- ~11% Alkohol
- wenig Kohlensäure (Versuch mit viel Kohlensäure ebenfalls)
- eher trocken, wenig Süße (Gärung kmpl. durchlaufen lassen)
- milchig

Ob trocken oder noch süß ist eine gute Frage. Ich nehme an, dass früher keine Turbo-Hefen vorhanden waren. Daher sollte die Gärung langsam ausgelaufen sein, sodass die Hefe immer weniger Zucker umgesetzt hat und langsam gestorben ist. Das wiederum lässt vermuten, dass ein gewisser Anteil Restzucker vorhanden war.
 
Hi Stout,

Du hast 2 Möglichkeiten, entweder Du führst die Gärung so lange weiter, bis die Hefe den Alkoholtod stirbt oder Du begrenzt die Menge an Zucker und lässt sie den Hungertod sterben. Im zweiten Fall kannst Du nochmal ein Löffelchen voll Zucker nachgeben und in der Flasche eine zweite Gärung für die Kohlensäure machen. Im ersten Fall kannst Du dafür problemlos nachsüßen. In beiden Fällen kannst Du beim ersten Gärschritt mit einem halbgeöffneten Deckel arbeiten oder mit einem Gärröhrchen, damit kannst Du den Gärfortschritt besser beobachten, jedenfalls sollte der Druck entweichen können, aber kein Sauerstoff nachkommen. Dabei entsteht natürlich auch Kohlensäure, wobei davon nur ein bestimmter Anteil im Bier verbleibt, das meiste gast aus. Je kälter die Flüssigkeit, desto mehr CO2 löst sich, aber desto schlechter arbeitet auch die Hefe. Zum Ende (nicht danach!) der Gärung in den Keller stellen, dann bekommst Du vielleicht ein schön moussierendes Ingwerbeer.
Ein zweiter Gärschritt für Kohlensäure geht besser mit Sauerstoff, also ruhig vorher kräftig umrühren.

Neue Plastikflaschen oder Glasflaschen mit Bügelverschluss halten ca. 10 bar aus. Das kann aber mit leichten Gebrauchsspuren rapide runtergehen! Hefe stellt unter optimalen Bedingungen spätestens bei ca. 8 bar den Betrieb ein. Ich vermute in 11% Alkohol deutlich früher. Ich empfehle Plastik, nicht weil es besser hält, sonder weil Plastikflaschen weniger explodieren sondern eher reißen. Glassplitter, die durch die Gegend fliegen können sehr, sehr übel enden.

Wieviel Alkohol verträgt deine Hefe? IICH WÜRDE: ein paar Prozent darunter bleiben und den Zucker auf 9-10% berechnen (Ingwer und Zitrone liefern ja auch noch Zucker). Dann die Gärung vollständig ablaufen lassen, evt. ein paar Tage in den Keller stellen, damit sich die Hefe absetzen und das Bier sich klären kann. Dann probieren ggf. im Cocktail nachsüßen. Falls Du magst kannst Du dann ja noch eine zweite Gärung durchführen.

Was übrigens auch gut geht ist Kohlensäure mit dem Sodamax zuführen, falls vorhanden. Den muss man dann halt hinterher wieder reinigen...

Grüße realCOTO
 
Hey, danke für den ausführlichen Post.

In der Tat habe ich nun das Ingwer Bier in der Herstellung, seit gestern um genau zu sein.

IICH WÜRDE: ein paar Prozent darunter bleiben und den Zucker auf 9-10% berechnen (Ingwer und Zitrone liefern ja auch noch Zucker). Dann die Gärung vollständig ablaufen lassen, evt. ein paar Tage in den Keller stellen, damit sich die Hefe absetzen und das Bier sich klären kann. Dann probieren ggf. im Cocktail nachsüßen. Falls Du magst kannst Du dann ja noch eine zweite Gärung durchführen.
;)

Die von mir verwendete Hefe arbeitet bis 14-16%. Der Zucker ist im fertigen Ansatz auf ~68-70° Oechsle eingestellt, was rund 180g/l sind. Daraus ergibt sich ein realistischer Alkoholgehalt von ~10%(0° Oechsle am Ende). Die Hefe sollte dann noch wohl auf sein und in der zweiten Gährung eine kleine Zuckerzugabe in der geschlossenen Flasche zu Kohlensäure umwandeln können (kühl gelagert).

Die Dauer der Gärung beträgt 5-7d, wobei ich nach 6 Tagen schaue was noch an Zucker vorhanden ist und eventuell dann die Nachgärung einleite.

Wegen dem Gärröhrchen habe ich auch schon überlegt, ist einfach "cooler" und sichert die Abgrenzung von der Luft. Mal sehen ob ich mir da was bastle und ein Gärröhrchen in einen Deckel einbaue.

Interessant wird am Ende der Geschmack. Es gibt da einfach so viele Prozessparameter die man anpassen kann, dass ich mir noch nicht sicher bin ob der jetzt gewählte Ablauf(gibts später hier) passend ist.



 
Bin gespannt auf Deinen Bericht. Ingwerbier selbst machen geistert mir ja auch schon ne Weile im Kopf rum... es juckt in den Fingern.

Grüße realCOTO
 
OK ich hab ebenfalls einen Versuch gestartet mit ein paar Resten, die hier noch rumlagen.

80g geschälter, frischer Ingwer
15g Zitronenschale (von 1 Zitrone)
50g Zitronensaft
80g Zucker
püriert, mit etwas Wasser aufgekocht und in einer 1L Flasche (mit Alkohol ausgespült) auf ca. 3/4 (wg. evt. Schaumbildung) mit abgekochtem Wasser aufgefüllt. Abkühlen lassen und mit etwas "Turbohefe" versetzt. Taktik: halbverscholssener Deckel. Flasche steht sicherheitshalber in einer Schüssel.

Ich werde das jetzt durchgären lassen und dann eine zweite Flaschengärung versuchen.
Mal sehen wie's ausgeht.

Grüße
realCOTO
 
Kurzes Zwischenergebnis von mir:

Resultat ist trinkbar, aber erinnert eher an Wein. Die Hefe hat den Zucker komplett umgesetzt und leichte Hefe + Ingwer sind vorhanden, gleichzeitig ist es leicht säuerlich, entfernt wie ein sehr leichter Wein. Dabei ist der Ingwer zu schwach ausgeprägt. Die Zutaten und den Ablauf poste ich morgen. Ändern muss ich wohl die Menge des Ingwers und die Zuckermenge oder die Gärzeit. Denn das "Ingwerbier" hier vor mir hat ganze 11,5% Alkohol... ;)
Auch die Nachgärung hab ich zu kurz kommen lassen. Die Lagerung nach dem Verschließen muss definitiv länger als 2 Tage sein um genügend Kohlendioxid zu lösen.

Bis auf diese Punkte war der Ablauf ein Erfolg. Nun geht es an das Abstimmen. Morgen wird neu angesetzt.
 
Zutaten:
Ingwerstück mit 120g
30cl simple syrup
75cl Wasser
6cl Zitronensaft
3g Turbohefe (Alcotec Vodka Star)

Zubereitung:
1. Ingwer(grob geschält und in Scheiben geschnitten =100g), Sirup, Wasser und Zitrone in Standmixer bearbeiten
2. Brühe in Flasche geben
3. Hefe rehydrieren und in Flasche geben, gut schütteln, Deckel halboffen
4. 1d bei Raumtemperatur ziehen und gären lassen
5. durch Teesieb in neue Flasche abseihen und weitere 3d gären lassen
6. weitere 4cl simple syrup dazugeben und flasche 12-24h verschlossen bei Raumtemperatur stehen lassen (wird sehr hart)
7. 2d in Kühlschrank zur Ruhe kommen lassen

Resultat:
- 11,5% Alkohol (80° Oechsle umgesetzt!)
- leicht trüb
- Hefe am Boden abgesetzt, aber auch im Glas
- wenig Kohlensäure
- keine Süße
- minimale Säure
- wenig Ingwer
- wenig Schärfe im Abgang
- fast keine alkoholische Note

Maßnahmen:
- mehr Ingwer und/oder diesen später entfernen
- mehr Zucker oder verkürzte Gärzeit (dann entweder mehr Alkohol und süß oder weniger Alkohol und süß)
- mehr Zitrone
- länger nachgären lassen
- länger reifen lassen
- evtl. nach der Hauptgärung die Hefe grob herausfiltern
- evtl. Brühe kurz aufkochen


Flasche steht sicherheitshalber in einer Schüssel.
Ich werde das jetzt durchgären lassen und dann eine zweite Flaschengärung versuchen.

Dein Ablauf kommt mir bekannt vor. So ähnlich (siehe oben) wars bei mir auch. Die Schüssel kannst du weg lassen. Hatte ich auch erst aber die ist nicht notwendig. Wann möchtest du den Ingwer rausnehmen aus der Brühe?
 

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Dein Ablauf kommt mir bekannt vor. So ähnlich (siehe oben) wars bei mir auch. Die Schüssel kannst du weg lassen. Hatte ich auch erst aber die ist nicht notwendig. Wann möchtest du den Ingwer rausnehmen aus der Brühe?

Ich hab die Turbohefe von einen Freund bekommen und davon einfach mal ein paar Körnchen reingeworfen. Bisher konnte ich noch keine Veränderung, die auf eine einsetzende Gärung hindeutet feststellen, vielleicht ist die schon tot... solange die Brühe aber auch noch nicht schimmelt hab ich noch Hoffnung. Hast Du viel vom Gärprozess mitbekommen?

Ich hatte vor den Ingwer bis zum Ende der Gärung drinzulassen. Dann filtern, probieren, evt. ruhen lassen (für feinere Schwebstoffe) und dann mit einer genauen Zuckermenge für die zweite Gärung versetzen (sodass ich bei 3-5 bar Druck lande, allerdings hab ich mir noch nicht überlegt, wie ich das genau ausrechne...)

Grüße
realCOTO
 
Wenn du nur ein paar Körnchen reingeworfen hast kann das dauern. Ich habe einmal ein Ginger Beer 10 Tage fermentieren lassen. Es war sehr kalt wo es gestanden hat und ich habe bewusst extrem wenig Hefe genommen. War dann aber sehr scharf und klasse ;D
 
Turbohefe war schon mit Nährsalz vermischt, von der Mischung hab ich ca. einen halben gestrichenen Teelöffel reingetan. Besonders warm ist's bei mir in der Küche auch nicht (für mich: zum Glück). Von daher ist mir schon auch klar, dass das noch ein paar Tage dauern kann... ich warte einfach mal ab, was noch so passiert.

Welches Ginger Beer ist denn der Benchmark, was Schärfe etc. angeht?
 
3-5 bar Druck könnte etwas viel des Guten sein.... 4,5 - 6 bar hat Champagner, und schau, wie fett die Flaschen sein müssen, die diesem Druck widerstehen...
 
Meines Wissen halten die sogar mehr aus, normale PET Flaschen 8-10 Bar und eine Kola Flasche hat sogar 20 Bar bei mir ausgehalten. Dabei sollte man aber darauf achten das die Deckel in Ordung sind da das der Schwachpunkt ist.
 
Die normalen Mehrwegflaschen halten 10Bar aus.
Bei cre.fm gab es letztlich ein Podcast über Bierbrauen. Dort gibt es bestimmt viele nützliche links/tipps.
 
Ich hab die Turbohefe von einen Freund bekommen und davon einfach mal ein paar Körnchen reingeworfen. Bisher konnte ich noch keine Veränderung, die auf eine einsetzende Gärung hindeutet feststellen, vielleicht ist die schon tot... solange die Brühe aber auch noch nicht schimmelt hab ich noch Hoffnung. Hast Du viel vom Gärprozess mitbekommen?
Die Hefe sollte vor dem Hinzufügen schon rehydriert werden. Dazu ein Glas mit lauwarmen Wasser halbvoll machen, leicht zuckern und die Hefe inkl. der Hefenahrung (bei Turbohefe) hinzufügen, umrühren und 5 min stehen lassen. Dei Hefe sollte dann vollständig gelöst sein. Diese Lösung dann in die Brühe geben und gut vermengen. Hast du das so gemacht?

Vom Gärprozess habe ich sehr viel mitbekommen. Zum einen riecht man es und zum anderen war eine starke Blasenbildung vorhanden. Die Oberfläche der Flüssigkeit kam eine ganze Zeit lang nicht zur Ruhe aufgrund der Blasen und Verwirbelungen.

Zum Messen kann ich dir eine Oechslewaage empfehlen. Damit kannst du kontrollieren wieviel Restzucker noch vorhanden ist.



 
Die Hefe sollte vor dem Hinzufügen schon rehydriert werden. Dazu ein Glas mit lauwarmen Wasser halbvoll machen, leicht zuckern und die Hefe inkl. der Hefenahrung (bei Turbohefe) hinzufügen, umrühren und 5 min stehen lassen. Dei Hefe sollte dann vollständig gelöst sein. Diese Lösung dann in die Brühe geben und gut vermengen. Hast du das so gemacht?

Nein, ich war zu faul und hab die Hefe einfach direkt in mein Ingwerbeer gekippt, als dieses noch gut handwarm war (ca. 35 °C), hat sich dort dann vollständig gelöst... war ein fast'n'dirty Ansatz, ich geb's ja zu.

Wenn sich heute abend immer noch nichts getan hat, geb ich noch mehr Hefe zu und rehydrier sie vorher nach deiner Anleitung.

Eine Öchsle-Waage misst die Dichte, daraus auf den Zuckergehalt zu schließen geht nur indirekt und mit entsprechender Erfahrung. Ich werd einfach darauf vertrauen, dass die Hefe schon allen Zucker auffuttert bevor sie die Vitalfunktionen herunterfährt. Lasse es ggf. etwas länger stehen.

Grüße
realCOTO
 
Update:
Grundlage für meine Zuckerzugabe zur zweiten Gärung ist: "Champagner: Fakten, Daten, Hintergründe" von Klaus Rädle (viel bei Google verfügbar!). Hefelösung plus 24 g/L Zucker ergibt 8bar Champagner. Druckaufbau (alles ungefähr): 50% nach 8 Tagen, 90% nach 15 Tagen, 100% nach >26 Tagen (gemessen bei vermutlich 10 °C)

Also werde ich den Zucker auf 70% reduzieren und eine gute Woche nachgären lassen (Zimmer ca. 20 °C, ggf. gegen Ende auch im Kühlschrank). Zugabe heute Abend (Prüfung auf Gärende läuft gerade noch).
 
Keine Angst, dass die Flasche zerberstet zerbirst?
(http://de.wiktionary.org/wiki/zerbersten_%28Konjugation%29)
 
Ich hab jetzt 12g Zucker und nochmals ein paar Körnchen Hefe zur Sicherheit zugegeben (Ingwer davor abfiltriert und Bodensatz aus Hefe durch dekantieren einigermaßen entfernt). Um die Flasche mach ich mir eher weniger Sorgen, wenn dann geht wohl der Deckel flöten. Wenn's mir unheimlich wird, pack ich's in Kühlschrank (Sicherheitswanne und Beutel sind vorhanden).
Geschmacklich hatte es eine angenehme Ingwerschärfe, daneben aber ein paar Bitternoten, noch nicht so richtig lecker, aber das muss man dann evt. noch mit Zucker abschmecken...

EDIT: Ich hab 0,7-0,8 L Flüssigkeit, ohne das hilft die Angabe von 12g Zucker ja wenig...
 
Ich ziehe hier mal ein Fazit:
Bin mit meinem Ingwerbier durchaus zufrieden. Es ist schön sprudelig (vergleichbar mit käuflicher Limo/Wasser etc.), die Flasche hat das super mitgemacht. Das hat also gut funktioniert. (zweite Gärung: 1 Woche bei Raumtemperatur, dann in Kühlschrank vor dem Öffnen). Die Hefe hat sich unten abgesetzt und da ich oben in der Flasche noch 0,2L Luft hatte, ist auch nix übergeschäumt oder so.
Geschmack: Es ist erwartungsgemäß eher herb, daher mische ich es vor dem trinken mit etwas Zuckersirup und frischem Zitronensaft. Es hat eine leichte Bitternote, die ich der mitfermentierten Zitronenschale zuordnen zu können glaube. Ansonsten ist die Ingwerschärfe sehr präsent und dominant, ich finds so gut.

Nächstes mal versuch ich vllt ein einigermaßen alkoholarmes Ingwerbier. Insgesamt ist es auf alle Fälle lohnenswert, und auch nicht so aufwendig.

Soweit, Grüße
realCOTO

 
Hab eben einen neuen Ansatz gestartet.
Hier die Einzelheiten. Ich bin gespannt ob ich so mehr Ingweraroma ins Beer bekomme und ob es endlich richtig schön scharf wird.

Zutaten: (in Klammern = Veränderung zum 1. Ansatz)
Ingwerstück mit 150g (Anteil 5% => 7,5%)
35cl simple syrup (Anteil 25% => 34%)
50cl Wasser (Anteil 64% => 49,5%)
9cl Zitronensaft (Anteil 5% => 9%)
3g Turbohefe (Alcotec Vodka Star)

Zubereitung:
1. Ingwer(in Scheiben geschnitten), Sirup, und Zitrone in Standmixer pürieren
2. Brühe in Flasche geben
3. Hefe rehydrieren
4. Wassermenge(Hefewasser + restliches Wasser) in Flasche geben
5. gut schütteln, Deckel halboffen
6. 6d bei Raumtemperatur ziehen und gären lassen
7. durch Teesieb in neue Flasche abseihen
8. 6cl simple syrup dazugeben und flasche 3d verschlossen bei Raumtemperatur stehen lassen (wird sehr hart)
9. 5d in Kühlschrank zur Ruhe kommen lassen
 

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War dir dein Bier nicht ingwerig genug?
Mit einer Woche durchziehen wirds klappen. Ich hab meinen abfiltrierten Ingwermatsch mal gekostet, der war mild, da wäre nichtmehr mehr rauszuholen gewesen.

Viel Erfolg mit dem zweiten Ansatz, warum hast du den Zuckeranteil erhöht?

Grüße
realCOTO
 
Nein, war nur ne leichte Note von Ingwer vorhanden. Es war auch nicht scharf genug. Siehe meine Beschreibung hier: http://www.cocktaildreams.de/smf/index.php?topic=5304.msg170760#msg170760

Ich bin gespannt ob die Woche das Ergebnis bringt, was ich mir vorstelle. Bei dir scheint es gut funktioniert zu haben. ^^

Zuckeranteil hab ich erhöht da die Hefe sich sonst langweilt. ;)
Das was ich nun verwendet habe ist das Maximum, was die Hefe verträgt. Bisher war keine alkoholische Schärfe vorhanden, jedenfalls nur ganz wenig. Und ich möchte schon, dass die Kombination von Ingwer-Schärfe und Alkohol-Schärfe gut zusammen passt. Da nun mehr Schärfe vom Ingwer drin sein sollte kann also auch die Schärfe vom Alkohol stärker werden. Denn beim ersten Ansatz war die Schärfe vom Alkohol zwar wenig, aber hat gut zum Rest gepasst, da da auch nicht viel vom Ingwer rüber gekommen ist. Da wird sich nun ja hoffentlich ändern. ;)
 
Resultate ALT vs. NEU:
ALT - 11,5% Alkohol (80° Oechsle umgesetzt!)
NEU - 15,9% Alkohol (110° Oechsle umgesetzt!!!)

ALT - leicht trüb
NEU - leicht trüb

ALT - Hefe am Boden abgesetzt, aber auch im Glas
NEU - Hefe am Boden abgesetzt, aber auch im Glas

ALT - wenig Kohlensäure
NEU - keine Kohlensäure --> keine Nachgärung möglich da Hefe tot! Zugabe von Hefe brachte keine Besserung da der Alkoholgehalt zu hoch war.
=> weniger Zucker verwenden!

ALT - keine Süße
NEU - keine Süße

ALT - minimale Säure
NEU - Säure ok

ALT - wenig Ingwer
NEU - ordentlich Ingwer!

ALT - wenig Schärfe im Abgang
NEU - ordentlich Schärfe im Abgang

ALT - fast keine alkoholische Note
NEU - alkoholische Note erkennbar, noch nicht störend da Schärfe damit "spielt"

Fazit NEU:
Insgesamt ist das Ergebnis gut ausgefallen. Leider ist die Hefe in dem Sud nicht mehr am Leben, sodass eine Nachgärung für die Kohlensäurebildung und -lösung im Ingwerbier nicht möglich war. Ich hab es zwar versucht doch es ist nicht mehr zur Gärung gekommen. Daher war dieser Versuch nun leicht gesüßt (8cl/0,9l), was auch gut gepasst hat.

Für das nächste Mal:
- alle Zutaten bis auf den Zucker unverändert lassen
- Zucker auf 27cl ändern -> ca. 12% Alkohol nach Berechnung
- Nachgärung erfolgreich mit 13g Zucker durchführen

Der nächste Ansatz erfolgt dann Ende nächster Woche.

MfG
Stout
 
Nachdem ich nun auch unter die Ginger Beer Brauer gehe (Jeffrey Morgenthaler Rezept):
Was haltet ihr von der Idee, den Gärungsprozess im Dampfdrucktopf vorzunehmen? Es ist sicher und der Druck kann kontrolliert abgebaut werden.
 
Willst du danach in Flaschen abfüllen? Dabei geht dir der Überdruck vermutlich wieder verloren und das Ginger Beer dürfte eher schal ausfallen, da das CO2 nicht in ausreichender Menge gelöst bleibt.
 
Ich bin gespannt. Hab auch schon mit den gedanken gespielt eins zu machen....
 
Ich hbae den Gedanken sogar auch schon weiter verfolgt und es stehen schon Bügelflaschen bei mir rum...
An einen Entsafter komme ich leihweise ran und n Tütchen Monnshiner's Choice liegt heir ebenfalls...
 
Aktueller Stand: das Ingwer Beer steht nun seit 24 h in der Duschkabine (2 x 1,5l Plastikflaschen, 4 x 0,25 l Bügeflaschen) und hat schon etwas Druck aufgebaut. Morgen Abend kommt - sofern die Flaschen noch heil sind - dann die Stunde der Wahrheit.

Spannend war übrigens der Hefekauf bei www.weintechnologie.at im Süden von Wien, denn da wurde mir erst so richtig bewusst, wie entscheidend Hefe für die Qualität eines alkoholischen Produktes ist. Alle reden immer nur von Trauben, Lagen oder Jahrgängen, die arme Hefe wird aber praktisch nie erwähnt.
 
Spannend war übrigens der Hefekauf bei www.weintechnologie.at im Süden von Wien, denn da wurde mir erst so richtig bewusst, wie entscheidend Hefe für die Qualität eines alkoholischen Produktes ist.

Oh ja, ich erinnere mich an meine ersten Versuche mit Backhefe :D.

Kam dein Dampfdrucktopf jetzt zum Einsatz?
 
Bei Wein wird der Hefe schon große Bedeutung beigemessen. Ebenso kennt man's von Whiskeys!
 
Also in so einem kleinen Rahmen spricht überhaupt nichts gegen Backhefe...
 
Ich vermute die Hefe spielt bei diesem Rezept tatsächlich eine untergeordnete Rolle, da die Gärung schon wieder gestoppt wird, nachdem sie gerade erst in Fahrt gekommen ist.
Anders dürfte es sich verhalten, wenn man ein alkoholisches Ginger Beer herstellt, bei dem man die Hefe zu Ende gären lässt. Wäre mal einen Versuch wert.
 
Nachdem meine Speakeasy-Party (die war der Anlass fürs Ginger Beer brauen) nun vorbei ist, kann ich sagen, dass das eigene Ginger Beer ein voller Erfolg war. Ich habe ca. 3,5 l davon gemacht, alles in Flaschengärung. Getrunken wurden immerhin fast 3 l, jenes von Fever-Tree, das ich ebenfalls anbot, wurde dagegen kaum angerührt. ;D

Die Kohlensäure ist sehr schön eingebunden, die Schärfe des frischen Ingwers kommt deutlich, aber angenehm durch. Hat echt Spaß gemacht. :D
 
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