Hmm, ich hab mir gerade mal das Originalrezept für den Delicious Sour auf
http://books.google.de/books?id=X4TWqfuTDbsC&pg=PA124&source=gbs_toc_r&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false angeschaut und bin der Meinung, dass das im Vintage Spirits & Forgotten Cocktails nicht ganz richtig wiedergegeben ist.
Im Original steht "1 spoonful of suger". Ich interpretiere das als Tablespoon, nicht als Teaspoon weil ich meine mich zu erinnern, dass beim Teaspoon das "Tea" immer mitgesagt wird. Hab da aber jetzt keine Quelle für.
Das würde heißen, eigentlich sind es 15ml, nicht 5.
Außerdem heißt es "1/2 of apple-jack" und "1/2 of peach brandy". Bei Ted Haigh wird daraus jeweils 1/2 gill = 6 cl.
Im Original steht aber 2 Seiten vorher, dass sich Maßangaben wie 1/2 ohne weitere Angabe immer auf die Gesamtmenge des fertigen Drinks beziehen.
Das ist hier natürlich ungenau. Theoretisch hieße es ja, dass man soviel Sprit nimmt, dass die Menge von Limette und Zucker nicht mehr ins Gewicht fällt. Scheint mir unrealistisch.
Ich würde hier, auch unter Berücksichtigung der anderen Rezepte in dem Buch, davon ausgehen, dass die Standardeinheit in dem Buch 1 Jigger beträgt, also 1,5 oz oder ungefähr 4,5cl, und hier in der Regel als "1 drink" bezeichnet wird. Diese Angabe findet sich häufiger in den Rezepten. Es entspräche auch der heutigen Definition eines "standard drink" in den USA.
Damit ergäbe sich eine recht verbreitete Rezeptur für Collinses und Fizzes, nämlich ein Verhältnis von 1:1 von Spirituose zu Süße und Säure (die beiden letzteren zusammen gerechnet), häufig um 5cl
Aus Spaßgründen würde ich das jetzt großzügig auslegen und auf 6cl Spirituose aufstocken.
Damit hätten wir
3 cl Applejack
3 cl Peach Brandy (ich würde hier Pfirsichbrand bevorzugen)
3 cl Limettensaft
1,5 cl Zucker (die entsprechende Menge Zuckersirup wäre jetzt zu diskutieren, ich würde für 2cl plädieren)
und den Rest wie im Rezept
Hab ich so auch schon gemacht und für gut befunden
Worauf ich eigentlich hinaus will: die 12cl Spirituose die sich bei Ted Haigh ergeben, halte ich für deutlich zu hoch angesetzt.